15. Juli 1892
Walter Bendix Schönflies Benjamin als erstes von drei Kindern des Kaufmanns Emil Benjamin und seiner Frau Pauline, geb. Schoenflies in Berlin geboren
1902–1912
Kaiser-Friedrich-Schule in Charlottenburg
1905–1907
Aufenthalt im Landerziehungsheim Haubinda, wo er Gustav Wyneken kennenlernt. Erste Kontakte zur Jugendbewegung
1910–1911
In der Zeitschrift
Der Anfang
publiziert Benjamin unter dem Pseudonym »Ardor« erste schriftstellerische Arbeiten
1912
Abitur in Berlin
1912–1915
Studium der Philosophie in Freiburg im Breisgau. Mitarbeit in der Freien Studentenschaft
1914
Vorsitzender der Freien Studentenschaft. Er lernt Dora Sophie Pollak, seine spätere Ehefrau, kennen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs Freitod C. F. Heinles und seiner Freundin. Rückzug aus der Jugendbewegung
1915
Lossagung von Gustav Wyneken. Bekanntschaft mit Gershom Scholem, Werner Kraft, Felix Noeggerath und Rainer Maria Rilke
1915–1917
Fortsetzung des Studiums in München
1917
Heirat mit Dora Sophie Pollak. Freistellung vom Militärdienst und Übersiedlung in die Schweiz
1917–1919
Fortsetzung des Studiums in Bern
1918
Geburt des einzigen Sohnes Stefan Rafael. Bekanntschaft mit Ernst Bloch
1919
Promotion »summa cum laude« in Bern mit der Arbeit
Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik.
Sie erscheint bei Richard Herbertz in Bern
1920
Rückkehr nach Berlin. Wirtschaftliche Schwierigkeiten. Benjamin lernt Florens Christian Rang kennen
1921
Zeitschriftenprojekt
Angelus Novus
1922
Niederschrift des
Wahlverwandtschaften-Essays
1923
Während des Sommersemesters Aufenthalt an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main zur Vorbereitung einer Habilitation für Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Erste Bekanntschaft mit Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer. Übersetzung der
Tableaux Parisiens
von Charles Baudelaire
1924
Mai–Oktober: Reise nach Capri. Erste Niederschrift des
Trauerspielbuchs
. Benjamin begegnet Asja Lacis, die ihn zur Beschäftigung mit dem Marxismus anregt
1924–1925
Der Essay
Goethes Wahlverwandtschaften
erscheint in Hugo von Hofmannsthals
Neuen Deutschen Beiträgen
1925
Scheitern des Habilitationsgesuchs. Beginn der Proust-Übersetzung
1926
März–Oktober: Aufenthalt in Paris. Zusammen mit Franz Hessel Übersetzung Prousts. Beginn der journalistischen Arbeit für die
Frankfurter Zeitung
und die
Literarische Welt
1926–1927
Dezember–Januar: Aufenthalt in Moskau. Wiedersehen mit Asja Lacis
1927
Aufnahme der Arbeit über
Pariser Passagen
in Paris. Trifft dort Gershom Scholem. Palästinensische Pläne. Erste Haschischexperimente
1928
Der Rowohlt Verlag publiziert
Einbahnstraße
und
Ursprung des deutschen Trauerspiels
1929
Erstes Zusammentreffen mit Bertolt Brecht. Asja Lacis in Berlin. Beginn der Rundfunkarbeit
1930
Scheidung von Dora Pollack. Zeitschriften-Projekt
Krise und Kritik
zusammen mit Bernard von Brentano, Bertolt Brecht und Herbert Ihering
1931
Plan eines Essaybandes für Rowohlt. Niederschrift des
Kraus-Essay
1932
April–Juli: Aufenthalt auf Ibiza. Beginn der Arbeit an der
Berliner Chronik
und
Berliner Kindheit um neunzehnhundert.
Im Juli Rückkehr nach Nizza; plant, sich das Leben zu nehmen. Abfassung des ersten Testaments
1933
März: Emigration nach Frankreich. Während der Exilzeit veröffentlicht Benjamin Arbeiten u. a. in
Maß und Wert
,
Cahiers du Sud
,
Orient und Occident
,
Das Wor
t. Publikationen in Deutschland nur unter Pseudonym möglich. Beginn des intensiven Briefwechsels mit Gretel Karplus
1934–1935
In Paris, in Skovsbostrand bei Brecht und in San Remo bei seiner geschiedenen Frau. Finanzielle Schwierigkeiten. Ständige Mitarbeit bei der
Zeitschrift für Sozialforschung
. Wiederaufnahme der Arbeit an den
Passagen
1936
In Paris Arbeit an
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.
Die Briefanthologie
Deutsche Menschen
erscheint unter dem Pseudonym Detlef Holz im Vita Nova Verlag, Luzern
1937–1938
Beginn und ständige Arbeit am
Baudelaire
1938
Juli–Oktober: Letzter Aufenthalt bei Brecht in Dänemark. Abschluss von
Das Paris des Second Empire bei Baudelaire
1939
Ausbürgerung aus Deutschland.
Über einige Motive bei Baudelaire
erscheint in der
Zeitschrift für Sozialforschung
. Bei Kriegsausbruch Internierung im Lager Clos St. Joseph, Nevers. Im November entlassen
1940
Rückkehr nach Paris. Arbeit an den
Thesen Über den Begriff der Geschichte
. Im Juni Flucht mit seiner Schwester Dora nach Lourdes. Im August erhält er durch die Vermittlung Max Horkheimers ein Einreisevisum in die USA. September: Nach dem gescheiterten Versuch, mit Hilfe von Lisa Fittko über die Pyrenäen nach Spanien zu entkommen, nimmt sich Benjamin im Grenzort Portbou am 26. September das Leben.